Hauswirtschafterin goes international

Arbeiten auf einem Kreativhof zusammen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Einschränkungen: Unsere Hauswirtschaftsbotschafterin Tara hat ein 3-wöchiges Praktikum in den Niederlanden absolviert und berichtet!

Botschafterin Tara auf dem Kreativhof
© Tara Wagener

Zusammen mit meiner besten Freundin und vier anderen Praktikant*innen ging es für mich im Spätsommer 2018 in die Niederlande. Als Auszubildende im 3. Lehrjahr habe ich dort ein 3- wöchiges Praktikum gemacht. Wie ich darauf gekommen bin? Unser Politiklehrer hat uns das Erasmus+ Programm und die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes vorgestellt. Erasmus+ hilft Azubis bei einer Reise in das Ausland. Praktika und Weiterbildungsmaßnahmen werden finanziell unterstützt. Wir waren total begeistert und haben uns entschlossen, das Abenteuer zusammen anzugehen.

Zuerst habe ich mir das gar nicht zugetraut und war ein wenig unsicher. Ein neues unbekanntes Land, eine andere Kultur und eine Sprache, die wir weder verstehen noch sprechen konnten. Die Aufregung war da — im Nachhinein bin ich aber sehr froh, dieses Praktikum gemacht zu haben. Durch die Zeit in den Niederlanden bin ich selbstbewusster geworden und habe einige neue Dinge dazu gelernt. Zum Beispiel weiß ich jetzt, wie aus Trauben ein leckerer Traubensaft hergestellt wird.

Gelebt habe ich zusammen mit den anderen Praktikant*innen bei einer Gastfamilie. Auf dem Hof haben wir uns selbst versorgt und schon beim Einkaufen die Kultur des andern Landes kennengelernt. Seit dem ersten Tag des Praktikums durften die Schokostreusel (Hagelslag) zum Frühstück nicht fehlen. Gearbeitet habe ich auf einem Kreativhof im Nachbardorf. Zusammen mit meiner Freundin bin ich jeden Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren. Dort haben wir mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen den Tag verbracht, die eine Einschränkung, wie beispielsweise das Downsyndrom, hatten. Gemeinsam haben wir gefilzt oder Gemeinschaftsspiele gespielt. Die Menschen dort sind echt herzlich.

In der morgendlichen Teerunde auf dem Kreativhof haben wir die To Do´s des Tages besprochen. Wer Lust zu einer Aufgabe hatte, hat sich gemeldet. Wir haben uns zum Beispiel um die Tiere gekümmert und die Ställe gesäubert. Auch in dem hauseigenen Gemüsegarten gab es eine Menge zu tun! Dort haben wir Unkraut gezupft, das Gemüse geerntet und anschließend in der Küche weiterverarbeitet. Von Langeweile keine Spur!

Die freie Zeit haben wir ausgiebig genutzt: Wir haben zusammen Radtouren unternommen, sind mit dem Kanu gefahren und haben die schöne Natur der Niederlande genossen. Oft waren wir spazieren oder haben uns mit unserer Gastfamilie zu einer Teerunde verabredet. Auf unserem Blog haben wir unsere Erinnerungen mit Bildern festgehalten.

Die Zeit in den Niederlanden war unvergesslich und wir hatten eine Menge Spaß. Auch jetzt, drei Jahre nach meinem Praktikum, stehe ich noch im Kontakt zu meiner Gastfamilie. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Falls du in der Ausbildung mal die Chance hast, eine Zeit im Ausland zu verbringen, mach das unbedingt! Ich würde gerne noch ein Praktikum in den Niederlanden machen. Vielleicht mit der Aussicht einen Tagesausflug nach Amsterdam zu unternehmen? Außerdem würde ich gerne weitere Betriebe kennenlernen, auf denen die hauswirtschaftliche Versorgung von Menschen im Mittelpunkt steht.